Konsekutivdolmetschen

Was Sie über das Konsekutivdolmetschen wissen sollten:

Das konsekutive Dolmetschen setzt voraus, dass alle Gesprächsteilnehmer bzw. der Redner und das Publikum viel Zeit mitbringen: die Redezeit verdoppelt sich. Denn beim Konsekutivdolmetschen sprechen der Vortragende und der Dolmetscher nacheinander. Bei längeren Redebeiträgen mache ich Notizen in der Notizentechnik der Dolmetscher, die es mir erlaubt, nicht nur die Inhalte, die Fakten und die logischen Zusammenhänge des Originalbeitrags in der anderen Sprache präzise wiederzugeben, sondern auch die Lebendigkeit des Vortrags und die besonderen Akzente des Gesagten für die Zuhörer zu bewahren.

Wichtig ist das Letztere vor allem für das Dolmetschen bei öffentlichen Vorträgen, Reden, Firmenschulungen (z. B. in der Europa-Park Akademie), feierlichen Anlässen oder bei Gesprächen mit Künstlern.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Frankfurter Buchmesse, Vortragsreisen oder Literaturfestivals, auf denen ich regelmäßig dolmetsche. Eine besonders spannende Herausforderung ist und bleibt für mich das Konsekutivdolmetschen für russische Schriftsteller: Neben der facettenreichen Sprache, vielen Vergleichen und Metaphern ist es die lebendige Intonation der Menschen, die mit und in der Sprache arbeiten, die es wiederzugeben gilt – auch nach minutenlangen Passagen der Autoren in der Originalsprache.

Beim Konsekutivdolmetschen in den bilateralen Gesprächen steht die Sprachmelodie zwar weniger im Vordergrund, so beispielsweise beim Dolmetschen russisch-deutsch für Vertragsverhandlungen, bilateralen Beratungen oder Coaching-Gesprächen, dennoch ist es essentiell wichtig, die Argumentation, die Zielführung und den Aufbau der komplexen Darstellung detailgetreu zu übersetzen. Nur so haben die Gesprächsteilnehmer die Chance, bei einem verdolmetschten Gespräch das Gefühl eines Dialogs zu bekommen und eine echte Unterhaltung auf Augenhöhe zu führen.